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Arbeitsgruppe Kritische Geographien globaler Ungleichheiten

Pantelleria – Stirbt die Schwarze Perle des Mittelmeers? Sozioökonomischer Strukturwandel einer kleinen italienischen Insel

Das Forschungsprojekt

Die kleine Insel Pantelleria hatte durch ihre Lage zwischen Sizilien und Tunesien in der Vergangenheit eine große geostrategische Bedeutung für die Beherrschung der Ost-West-Verbindungen im Mittelmeerraum. Deshalb geht die Besiedlung der Insel, die aufgrund des dunklen vulkanischen Gesteins auch „Schwarze Perle des Mittelmeers“ genannt wird, auf die Antike zurück. Im Laufe der Jahrtausende haben die Bauern eine angepasste Form der Bodennutzung entwickelt, mit der sie trotz der gravierenden Einschränkungen des Naturraums – Wassermangel, steiniger Boden, heiße Südwinde – hohe Produktivitäten erzielen. Das damit verbundene detaillierte Wissen über das lokale Ökosystem droht in den letzten Jahrzehnten allerdings verloren zu gehen, da der traditionelle Anbau von Wein, Kapern und Oliven in der EU-Konkurrenz nicht mehr rentabel ist und landwirtschaftliche Nutzflächen wie Baugrund gleichermaßen von einem hochpreisigen Tourismus okkupiert werden, der nur wenige saisonale Arbeitsplätze bietet. Der lokalen Bevölkerung wird damit zunehmend ihre Lebensgrundlage entzogen, so dass viele Familien abwandern.

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