Terras pretas (Amazonian Dark Earth) in Amazonien. Lokales Wissen, aktuelle Nutzung und Möglichkeiten nachhaltigen Managements
Das Forschungsprojekt
Jahrhunderte alte, anthropogen überformte Amazonische Schwarzerden (terras pretas, tierras negras, Amazonian dark earths) bezeugen die frühe intensive Nutzung des amazonischen Regenwaldes. In den Llanos de Mojos (Bolivien) deuten Bodenanalysen auf die weite Verbreitung von anthropogenen Schwarzerden hin, die von präkolonialen Ringgrabenanlagen umschlossen werden. Die heute dort lebenden Bevölkerungsgruppen, die vor weniger als hundert Jahren in die Region eingewandert sind, haben eigene Klassifikationssysteme für die lokalen Böden auf der Basis ihrer Nutzungserfahrungen entwickelt. Sie kennen zwar das hohe Nutzungspotenzial der Schwarzerden, nutzen sie jedoch nur relativ extensiv, da die Landwirtschaft aufgrund zunehmender Abwanderungsprozesse immer mehr an Bedeutung für den Lebensunterhalt verliert.