Wasserbedarf und Wasserverfügbarkeit aus Gletscherschmelze im tropischen Callejón de Huaylas, Peru – Eine gemeinsame Fallstudie von Humangeographie und Hydroglaziologie
Das Forschungsprojekt
Schmelzwasser von Gletschern sorgt in der peruanischen Cordillera Blanca auch außerhalb der Regenzeit für ausreichende Wasserverfügbarkeit, die für die Landwirtschaft eine wichtige Basis bildet, um mit der sehr hohen Variabilität der Niederschläge umgehen zu können. Mit dem Klimawandel zusammenhängende Veränderungen in Ökosystemen und Pflanzenwuchsbedingungen, Modernisierungs- und Liberalisierungspolitiken in der Landwirtschaft sowie die postkolonial geprägte Diskriminierung ländlich-indigener Bevölkerungsgruppen und die damit einhergehende Abwanderung junger Menschen aus dem ländlichen Raum erschweren die Aufrechterhaltung der landwirtschaftlichen Praktiken. Dominante lokale und nationale Diskurse, die eng mit globalen verwoben sind, erklären den Rückgang der Landwirtschaft zunehmend mit Klimawandel und „helfen“ der Landwirtschaft sich anzupassen. Narrative andiner Gruppen, die gesellschaftliche und natürliche Dynamiken in einem breiteren Kontext begreifen und aus der Verknüpfung von beobachteten und mythischen Erklärungsmustern erklären, werden dadurch marginalisiert und als unvernünftig und unwissend betrachtet. Lokales Wissen wird damit delegitimiert und bleibt ungehört.