Ordinary Cities: Städte im Süden Deutschlands
Die Lehrveranstaltung
Großstädte sind Orte, an denen eine Vielzahl von Dynamiken, Prozessen und Machtverhältnisse (re)produziert werden, ablaufen, sich überschneiden oder auch widersprechen und dadurch ein spannendes Feld für internationale Stadtforschung darstellen. Dies gilt für London, Dehli, Mexico City, Johannesburg, New York und Singapur ebenso wie in Deutschland für Hamburg, Berlin, Frankfurt, Köln oder München. Entwicklungen in solchen Städten werden von Stadtforscher_innen empirisch begleitet, kritisch hinterfragt, untersucht und in Publikationen diskutiert und tragen so zu einer Theoriebildung von Stadtentwicklung und Planung bei. Viele kleinere Großstädte geraten bei so einem Fokus auf prominente Großstädte aus dem Blick einer (kritischen) Stadtforschung. Dabei sind es gerade diese, die immer wieder als „Reallabore“ für zukünftige Entwicklungen herangezogen werden und stadtpolitische Programme und Lösungen an und mit ihnen erprobt werden. Außerhalb dieses Fokus entwickeln sich in kleineren (Groß)Städten urbane Geographien, die sich teilweise den theoretischen Erkenntnissen aus der Großstadtforschung widersetzen, sich an diese anlehnen oder diese bestätigen bzw. andere, eigene, komische, fragwürdige oder auch innovative Dynamiken und Lösungen aufweisen. Mit dem Seminar und der Exkursion nehmen wir mit einer kritischen Stadtforschunsperspektive urbane Machtverhältnisse, wie u.a. urban othering, Kolonialität, spatial justice, Identität & belonging, diversity, Aushandlung demokratischer Stadtgestaltung etc., im Kontext aktueller lokaler Dynamiken in den Blick. Dafür untersuchen wir gemeinsam gewöhnliche kleine (Groß)Städte im Süden Deutschlands, die durch besondere aktuelle Dynamiken und Innovationen, asymmetrische Machtverhältnisse, urbane Alternativen, Initiativen und Legenden, Imagepolitik oder interessante Akteurskonstellationen auffallen, wie z.B. Heilbronn und der Einfluss der reichsten Deutschen Einzelperson Dieter Schwarz (LIDL) auf die Entwicklung der Stadt, oder Offenbach, als selbstdeklarierte Vorreiterin einer deutschen arrival city-Bewegung.
Im Rahmen der Veranstaltung ist der Abschlussbericht „Ordinary City Guide. Städt(l)e in Süddeutschland“ entstanden.
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