Von der Dekolonisierung der Geographie zu post-& dekolonialen Geographien
Die Lehrveranstaltung
In der Geschichtsschreibung der Geographie als wissenschaftliche Disziplin tauchen meist Namen wie Alexander von Humboldt, Georg Forster, Ferdinand von Richthofen und Friedrich Ratzel auf, die als „Väter“ der Geographie bezeichnet werden. Die enge Verflechtung ihrer Forschungspraxis und Konzepte mit kolonialen und imperialistischen Interessen und Perspektiven Europas auf „die Welt“ werden dabei jedoch selten kommentiert. Obwohl diese historischen Forschungsergebnisse weitgehend als veraltet dargestellt werden, sind auch die aktuellen geographischen Ansätze und Methoden durchdrungen von diesen Vorstellungen und lassen in vielen Fällen vielfältige Kontinuitäten zu kolonialen Ideen erkennen. Neben Konzepten wie Entwicklung, Natur, Europa, Kindheit, Stadt etc. sind es Methoden wie Kartographie und GIS, Fotographie, Fernerkundung und Beobachtung, Experiment und Modellierung etc., die in einer kolonialen Tradition bis heute Anwendung finden.
Wie wird in der deutschsprachigen Geographie gegenwärtig mit diesem Erbe umgegangen? Welche Diskussionen werden hier geführt, welche stehen noch an und was hat das für Konsequenzen für unser zukünftiges Geographie-Machen?
Lehrende aus unserem Team
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Sommersemester 2018