Wie aus Karten und Bildern die Welt entsteht
Die Lehrveranstaltung
Mit Streetview, Open Street Map, GoogleMaps, Facebook und anderen digitalen Navigationssystemen, die an Smartphone und Tablet flexibel und weltweit einsetzbar sind, haben Karten und darin verortete Bilder und Informationen eine unerwartete Renaissance erfahren. Diese Systeme steuern nicht nur das Verhalten ihrer Nutzer*innen, sondern prägen auch ihre Vorstellungen der unmittelbaren Umgebung und strukturieren ihr Weltbild, indem das in Karten Dargestellte als wahr und existent wahrgenommen wird, während nicht dargestellte Aspekte von Wirklichkeit unsichtbar gemacht werden. Gerade die Geographie als eine sehr stark visuell arbeitende Wissenschaft, die ihre Inhalte mit Zeichnungen, Bildern und Karten darstellt, spielte und spielt bis heute eine wichtige Rolle in der Erschaffung und Gestaltung solcher visueller Materialien. Das Institut für Geographie verfügt über umfangreiche Karten- und Bildbestände aus unterschiedlichen Jahrhunderten (Karten ab dem 17. Jh., Dias/Fotos ab dem 19. Jh. zurück) und Weltregionen und arbeitet heute mit modernen Technologien der Bild-, Grafik- und Kartenerstellung, die in Forschung und Lehre, aber auch in Schule und Medien zur Kommunikation von Forschungsergebnissen eingesetzt werden. Gleichzeitig spiegeln diese Materialien die gesellschaftlichen Diskurse und Weltvorstellungen ihrer Zeit wider. Der Zusammenhang von visuellen Materialien und gesellschaftlichen Weltbildern wird in einer Ausstellung thematisiert. Dabei wird gezeigt, wie sich die Darstellungsformen im Laufe der Jahrhunderte gewandelt haben und wie sie bis heute ihre Wirkmächtigkeit in politischen und gesellschaftlichen Vorstellungen entfalten. Für die Ausstellung wurde Bild- und Kartenmaterial aus den Archiven des Instituts für Geographie und der Geographischen Gesellschaft sowie die aktuell in der Geographie verwendeten visuellen Materialien wie beispielsweise GIS-Karten, Satellitenbilder sowie Bilddokumentationen aufbereitet und in den jeweiligen gesellschaftlichen Kontext gestellt.
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