Wer sind wir?
Die Arbeitsgruppe „Kritische Geographien globaler Ungleichheiten“ ist eine akademische Gruppe von Menschen mit diversen Positionierungen, die die Begeisterung eint, geographischen und kritischen Fragestellungen nachzugehen.
Unsere Gruppe ist im Laufe der letzten zwanzig Jahre entstanden, weil sich Menschen in Tübingen, Innsbruck und Hamburg mit gemeinsamen Vorstellungen über Wissenschaft gefunden haben. Heute sind wir größtenteils in Hamburg situiert. Wir leben und arbeiten (aber) nicht nur in der Hansestadt, sondern sind regional und international verankert und vernetzt. Dazu gehören Lebens- und Forschungsmittelpunkte in vielen verschiedenen Ländern weltweit. Ein paar von uns haben die Universität auch schon verlassen, bleiben aber Teil unserer Arbeitsgruppe.
Wir trinken gerne Kaffee oder Tee, essen Schokolade und Kuchen, und versuchen, auch Spaß und Freude in unser wissenschaftliches Agieren und unsere Zusammenarbeit zu integrieren. Dennoch sind wir eingezwängt in die Hierarchien des wissenschaftlichen Systems als Professor*in, Postdoc, Doktorand*in, als studentische Hilfskraft, als Master- und Bachelor-Studierende*r in einer intersektional wirkenden Matrix aus Machtverhältnissen. Durch unsere Arbeitsweise versuchen wir, diese Strukturen immer wieder zu hinterfragen und im besten Falle nachhaltig aufzubrechen.
Wie arbeiten wir?
Unsere Praktiken – das gesamte akademische Potpourri aus Forschen und Diskutieren, Lehren und Lernen, Verwalten und Managen – basiert auf Kollektivität, Kooperation und Konsens.
Wir lernen voneinander und miteinander. Vertrauen, Empathie und Zeit bilden die Basis für unsere gemeinsame Arbeit innerhalb und außerhalb der Universität. Wir legen Wert darauf, möglichst viel gemeinsam, kollaborativ und kollektiv zu tun im Lesen, Schreiben, Lehren, Lernen, Forschen und Publizieren. Deshalb haben wir uns den Ideen einer slow science und einer kontinuierlichen Reflexivität verschrieben.
Auch für unsere Forschungsarbeiten, die wir oft in Kollaboration mit Menschen durchführen, die in hegemonialen und machtvollen Räumen Prozesse der Marginalisierung und Unterdrückung erfahren, gilt unser Anspruch, Formen von Forschung zu praktizieren, die ungleiche Machtverhältnisse benennen, wissenschaftlich analysieren und öffentlich machen.
Als Gruppe kommen wir immer wieder zusammen, um Kraft zu tanken, zu diskutieren und zu planen, oder auch um eine Pause vom akademischen Arbeiten zu machen. Wöchentliche Besprechungen, Erntekarten, AG-Wochenenden, Schreibwochen, Ausflüge und Neujahrsessen sind essentieller Teil unseres Tuns.
Was ist uns wichtig?
Wir wollen kritisch auf Gesellschaft blicken und trotzdem Transformation denken. In unserem Tun ist es uns wichtig, uns nicht allein von der Hektik des akademischen Alltags treiben zu lassen, sondern auch Raum für Reflexion, Lernen und Care-Arbeit zu eröffnen.
Offenheit und Vertrauen sind die Grundlagen unserer AG. Wir stecken die Köpfe zusammen und werfen uns gegenseitig die Bälle zu, um konstruktive Debatten zu führen, produktive Kontroversen auszuhalten und reflexive Prozesse in Gang zu setzen. Konkurrenz nach innen wie nach außen meiden wir, auch wenn dies nicht immer gelingt in den akademischen Strukturen und Regeln, in die wir eingebunden sind. Wir heißen alle willkommen, die gerne die Idee einer kollaborativen und intersektionalen, diskriminierungssensiblen und rassismuskritischen Wissensproduktion teilen und sich dieser verpflichtet fühlen.
Unsere eigenen Privilegien immer wieder zu benennen, zu verlernen oder – so das überhaupt möglich ist – zu teilen, ist uns wichtig, denn nur so bleiben wir offen für Kritik und neue Perspektiven, die uns irritieren und die uns zwingen, unsere Komfortzonen zu verlassen.